Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit
Meyer: Mehr Angebot, neue S-Bahn, schnellere Verbindungen, bessere Infrastruktur und Saisonverkehre im SPNV-Fahrplanjahr 2024
Am Sonntag (10.12.2023) startet der neue Jahresfahrplan 2024 im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Mecklenburg-Vorpommern. Das Land hat Leistungsausweitungen auf den Strecken Rostock – Güstrow – Neustrelitz, Schwerin – Hamburg, Züssow – Pasewalk, Rostock – Graal-Müritz, Waren (Müritz) – Inselstadt Malchow, Neustrelitz – Mirow und Bergen auf Rügen – Lauterbach Mole bestellt. „Die Mobilitätsoffensive für Mecklenburg-Vorpommern beginnt zu wirken. Mit der größten Angebotsoffensive seit vielen Jahren werden für unser Land 1,2 Millionen Leistungskilometer mehr bestellt, das entspricht einer Steigerung um sieben Prozent. Dies ist der größte Leistungsaufwuchs seit der Bahnreform 1994/95“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.
Mehr Angebote und häufigere Verbindungen auf der Schiene
Die starke Nachfrage, die mit dem Deutschland-Ticket im Fahrplanjahr 2024 einhergeht, erfordert eine Kapazitätserhöhung des Angebotes im SPNV. Zudem werden auch in der Saison wieder zusätzliche Fahrten auf der Südbahn und zum Sassnitzer Fährhafen angeboten. „Für alle anderen Strecken im Land wird der gewohnte Fahrplan auch im neuen Fahrplanjahr unverändert fortgeführt. Aber: Es wird baubedingt auf einigen Streckenabschnitten auch im Laufe des Jahres 2024 zu Fahrplananpassungen und Verkehrseinschränkungen kommen“, sagte Meyer. Zu allen Einschränkungen im SPNV informieren die Eisenbahnverkehrsunternehmen rechtzeitig zu gegebener Zeit.
Die Linie RE10, die bislang in Züssow beginnt und endet, fährt künftig weiter nach Pasewalk. Das Nahverkehrsangebot zwischen Stralsund und Pasewalk wird vom Zweistundentakt zu einem Stundentakt aufgewertet. Speziell für Reisen innerhalb unseres Landes wird damit eine Alternative zu der vor allem an den Sommerwochenenden stark belasteten Linie RE3 geschaffen. Pasewalk und Anklam erhalten dadurch montags bis freitags zweimal täglich eine Direktverbindung nach Rostock. Die neuen durchgehenden Züge nach Rostock starten in Pasewalk um 05:11 Uhr und 13:09 Uhr, in Anklam geht es jeweils etwa eine halbe Stunde später los. Die Züge der Gegenrichtung starten in Rostock um 08:11 Uhr und 16:11 Uhr. Die Fahrzeit zwischen Pasewalk und Rostock beträgt knapp drei Stunden.
Ende April startet die neue Regionalbahnlinie RE50 zwischen Rostock, Güstrow und Neustrelitz. Die neue Linie verdichtet das bestehende Angebot (RE5 Rostock – Berlin) vom Zweistundentakt täglich zu einem Stundentakt. In Neustrelitz besteht dabei Anschluss zur RE5 von und nach Berlin.
Bereits zum Fahrplanwechsel am 10.12. 2023 wird eine neue Express-S-Bahn (S2X) zwischen Rostock und Güstrow eingeführt. Ab Güstrow geht es neu um 08:02 Uhr, 16:02 Uhr und 18:02 Uhr nonstop in nur 22 Minuten nach Rostock. In der Gegenrichtung startet die Express-S-Bahn in Rostock um 07:33 Uhr, 15:33 Uhr und 17:33 Uhr.
In den Wochenendnächten werden zwischen 00:30 Uhr und 04:30 Uhr 13 zusätzliche S-Bahn-Fahrten auf der Strecke Warnemünde – Rostock angeboten, sodass ein durchgängiger 30-Minuten-Takt entsteht. Die Mobilität für Nachtschwärmer zwischen Rostock und Warnemünde verbessert sich somit deutlich, die Anbindung des dicht besiedelten Rostocker Nordwestens an die Innenstadt mit ihren Freizeit- und Kultureinrichtungen wird verbessert.
Die Express-S-Bahn und die zusätzlichen S-Bahnen nach Warnemünde werden von der Bundesregierung im Rahmen des MIRROR-Projektes gefördert.
Passend zum Fahrplanwechsel verstärkt das Land am Wochenende die nachfragestarke Linie RE1 von Schwerin nach Hamburg. Somit wird das Angebot auf dieser Strecke am Wochenende ganzjährig zu einem etwa stündlichen Fahrtenangebot verdichtet.
Auf der Linie RB12 zwischen Bad Doberan und Graal-Müritz sind zusätzliche Züge am Wochenende durch das Land bestellt worden. Die Linie wird nun, einschließlich des 2023 in Betrieb genommenen neuen Haltepunktes „Rövershagen Karls Erlebnisdorf“, im Stundentakt statt im Zweistundentakt auch außerhalb der Sommersaison bedient.
Das Angebot auf der Linie RB15 zwischen Waren und Inselstadt Malchow verbessert sich durch zusätzliche Abendverbindungen. Die bislang nur an den Saisonwochenenden angebotene Fahrt ab Inselstadt Malchow um 20:25 Uhr verkehrt künftig zusätzlich ganzjährig montags bis freitags. In der Gegenrichtung wird ab Waren (Müritz) um 21:10 Uhr eine Fahrt komplett neu eingerichtet.
Auch auf der Linie RB16 zwischen Mirow und Neustrelitz wird das Angebot erweitert. Die Kleinseenbahn erhält zusätzliche Verbindungen am Morgen sowie ebenfalls am Abend. Unter der Woche verkehren zusätzliche Züge ab Neustrelitz 06:10 Uhr und 20:15 Uhr sowie ab Mirow 05:22 Uhr und 19:18 Uhr. An den Wochenenden kommen neue Abfahrten ab Neustrelitz 08:15 Uhr und 22:15 Uhr sowie ab Mirow 07:18 Uhr und 21:18 Uhr hinzu.
Täglich ein neues Zugpaar verkehrt mittags auf der RB26, 11:40 Uhr von Bergen auf Rügen nach Lauterbach Mole und zurück um 12:00 Uhr. An den Wochenenden gibt es neu eine Fahrt um 08:11 Uhr von Putbus nach Bergen. Die bisherige Fahrt 08:50 Uhr von Putbus nach Lauterbach beginnt nun täglich 08:40 Uhr bereits in Bergen.
Einführung landkreisübergreifender Buslinien – Jahresfahrplan 2024
„Wir legen die Grundlagen, um für die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern über den Ausbau der Angebote einen nachhaltigen Umstieg auf klimafreundliche öffentliche Verkehrssysteme in den Städten aber insbesondere auch in den ländlichen Räumen einzuleiten. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Deshalb gehen wir schrittweise voran. Kurz zusammengefasst – im Schienenpersonennahverkehr haben wir die größte Angebotsoffensive seit vielen Jahren für Mecklenburg-Vorpommern bestellt. Ergänzend dazu und mit derselben Taktdichte fahren die Regiobusse MV. So sollen durch ein übergeordnetes Busliniennetz die Lücken zwischen den Zentren des Landes geschlossen werden. Dann kommt der Rufbus MV– dieser wird ab 01.01.2024 schrittweise eingeführt“, sagte Meyer.
Das Land möchte gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und kommunalen Aufgabenträgern die Mobilität in Mecklenburg-Vorpommern verbessern. Unter anderem sollen hierfür Regiobuslinien und ein landesweites Rufbussystem mit einheitlichen Qualitätsstandards eingeführt werden. Ziel ist es, das Angebot bestehender Buslinien in der Fläche zu verbessern und neue durchgehende Taktlinien zu schaffen. Die geplanten Regiobuslinien werden in regelmäßigen Fahrten stündlich und zweistündlich unabhängig von Schul- und Ferienzeiten verkehren. Besonders an den Wochenenden und in den Tagesrandlagen wird das Angebot der Regiobuslinien erweitert. Die Busse fahren in der Regel von Montag bis Samstag zwischen 5 und 22 Uhr und an Sonn und Feiertagen zwischen 8 und 20 Uhr. Zudem sind die Regiobuslinien mit dem Bahnverkehr verknüpft, um ein enges Netz für ganz Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen.
Erste Linien des Regiobusses gehen mit dem Fahrplanwechsel an den Start
Die Linie 170 von Schwerin nach Sternberg über Cambs und Brüel wird von der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim (VLP) betrieben. Die Regiobusse fahren montags bis freitags im Stundentakt. An den Wochenenden, an denen bislang nur Rufbusse angeboten wurden, gibt es erstmals ein zweistündliches Angebot, das durch zusätzliche Rufbusfahrten verstärkt wird.
Die Linie 012 von Neubrandenburg nach Waren (Müritz) über Penzlin wird von der Mecklenburgisch-Vorpommerschen Verkehrsgesellschaft (MVVG) betrieben. Die Regiobusse fahren montags bis freitags im Stundentakt. An den Wochenenden gibt es ein zweistündliches Angebot, das samstags vormittags zusätzlich verdichtet wird.
Die Linie 330 von Wismar nach Grevesmühlen über Gägelow wird von der Nahbus betrieben. Die Regiobusse fahren montags bis freitags im Stundentakt. An den Wochenenden gibt es ein zweistündliches Angebot.
Die nächsten Regiobuslinien werden im Frühjahr 2024 zur Verfügung stehen. Geplant sind neue Angebote zwischen Sanitz und Greifswald über Marlow, Tribsees und Grimmen sowie zwischen dem Königsstuhl und Klein Zicker über Sassnitz und Binz. Die fünf genannten Regiobuslinien der regionalen Verkehrsunternehmen werden vom Land im kommenden Jahr mit insgesamt etwa 3,1 Millionen Euro gefördert.
Das Rufbussystem wird ergänzend zum Regiobussystem die sogenannte „letzte Meile“ absichern. Die Rufbusse verbinden die Gemeinden in der Fläche an Verknüpfungspunkten mit den übergeordneten Bahn- und Buslinien der Region. Vor Fahrtantritt muss durch den Fahrgast eine Buchung telefonisch oder online getätigt werden. Der Aufbau, die Erhaltung und der Betrieb des Rufbussystems werden landesweit 2024 mit etwa 13,5 Millionen Euro von der Landesregierung unterstützt.
Den Start im Jahr 2024 machen die Landkreise Rostock, Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg. Die Landkreise Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg bieten zum Start des landesweiten Rufbussystems zum 01.01.2024 flächendeckend Rufbusse an. Der Landkreis Rostock erhöht ebenfalls das Rufbusangebot und plant, bis zum dritten Quartal 2024 in der gesamten Fläche des Landkreises damit präsent zu sein. Die Landkreise Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald verbessern und optimieren ihre schon bestehenden Rufbussysteme, beispielsweise ILSE und Friedrich. Im Landkreis Vorpommern-Rügen wird schrittweise ein Rufbussystem aufgebaut.
Land setzt Südbahn-Saisonverkehr und den Zubringer zu den Fähren im Hafen Mukran fort
Der Saisonverkehr auf der Mecklenburgischen Südbahn zwischen Waren (Müritz) bzw. Parchim und Plau am See wird im Zweistundentakt an Ostern (28.03. – 01.04.) und vom Mai (08.05.) bis September (08.09.) im Jahr 2024 freitags und an den Wochenenden fortgeführt. In Kombination mit den Bussen der VLP besteht zwischen Parchim, Plau und Malchow wieder ein stündliches Angebot. Zwischen Schwerin und Parchim werden die Züge wie im Vorjahr an den Saisonwochenenden von einem Zweistundentakt auf einen Stundentakt verdichtet. Während der Sommerferien wird die Linie RB15, wie erstmals im Sommer 2023, montags bis freitags von Malchow bis Alt Schwerin verlängert. Dadurch ist der im letzten Sommer in Betrieb genommene neue Haltepunkt Malchow Krebssee auch unter der Woche zweistündlich von Waren (Müritz) aus erreichbar.
Neu bedient werden soll im Saisonverkehr die Linie 74, die von Plau am See mit Meyenburg in Brandenburg und weiter nach Neustadt/Dosse verkehrt.
Auch auf der Strecke von Bergen auf Rügen nach Sassnitz, zum Fährhafen Mukran Port, können Reisende in der Sommersaison 2024 zwischen Mai und Oktober wieder an den Wochenenden mit dem Zug direkt die Schiffe der „Bornholmslinjen“ nach Dänemark und der „FRS Baltic“ nach Schweden erreichen. Die konkrete Gestaltung des Angebotes wird derzeit mit den Partnern vor Ort – den Reedereien und dem Seehafen Mukran – diskutiert.
Bessere Infrastruktur für mehr klimafreundliche Mobilitätsangebote
„Für eine attraktive Schiene benötigen wir eine bessere Infrastruktur – nicht nur für unsere Fahrgäste im Land, sondern auch für den Klimaschutz. Eine Investition in eine moderne und leistungsstarke Infrastruktur ist für die Umsetzung unserer Vorhaben aus der Mobilitätsoffensive in Mecklenburg-Vorpommern unabdingbar. Das Land hat eigene Ziele definiert und möchte sie gemeinsam mit den Infrastrukturbetreibern umsetzen“, so Daniel Bischof, Geschäftsführer der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH.
Zwischen dem 17.08.24 und 14.12.24 wird es umfangreiche Bauarbeiten zwischen Wittenberge und Hamburg geben, was zu längeren Vollsperrungen in diversen Teilabschnitten führen wird. Die DB Netz AG wird die Vollsperrung nutzen, um den Abzweig nach Schwerin in Hagenow Land auszubauen. Der eingleisige Engpass wird durch zusätzliche Weichenverbindungen zur Zweigleisigkeit erweitert. Die neuen Weichenverbindungen können zukünftig statt mit 60 km/h mit 100 km/h befahren werden, was die Betriebsqualität insgesamt deutlich verbessern soll und zusätzliche Kapazitäten schafft. In der Folge soll die Verspätungsanfälligkeit des RE1 deutlich reduziert werden.
Zweiter Schwerpunkt von umfangreichen Baumaßnahmen ist der Korridor Neustrelitz – Stralsund in verschiedenen Vollsperrungen durch die DB AG. Dort werden umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen durchgeführt. Es wird SEV gefahren. Unter anderem sollen an acht Stationen dieser Strecke die Bahnsteige erneuert, verlängert und barrierefrei für kommende neue Fahrzeuge ausgebaut werden.
Vollsperrungen mit Zugausfall und Schienenersatzverkehr (SEV) in Mecklenburg-Vorpommern
Da im Fahrplanjahr 2024 umfangreiche Baumaßnahmen auf vielen Linien des Landes aufgrund von Erneuerung des Schienennetzes seitens der DB geplant sind, kommt es zu folgenden Vollsperrungen:
- zwischen Hagenow Land und Büchen, umfangreicher SEV für ca. 6 Wochen, viertes Quartal 2024,
- zwischen Hagenow Land – Ludwigslust vom 17.08.2024 bis 13.09.2024,
- zwischen Wittenberge und Ludwigslust, viertes Quartal 2024, Baumaßnahme: Ausbau der festen Fahrbahn, verschiedene Vorbereitungsmaßnahmen für Generalsanierung Hochleistungskorridor Hamburg-Berlin,
- zwischen Neustrelitz und Stralsund von März bis Anfang August 2024 in verschiedenen Bauabschnitten.
Kleinere Maßnahmen mit mehrtägigen Vollsperrungen:
- Auf der S-Bahn Rostock gibt es ab September 2024 Fahrplaneinschränkungen und ab Anfang Dezember eine zweiwöchige Vollsperrung.
Die Zeiten der Vollsperrungen können sich im Laufe des Fahrplanjahres ändern. Für aktualisierte Informationen sollten sich Reisende auf ihren Strecken unbedingt vorab informieren!
Die Fahrplanauskunft „MV FÄHRT GUT“
Die landesweite Fahrplanauskunft „MV FÄHRT GUT“ für Mecklenburg-Vorpommern berücksichtigt alle Änderungen des neuen Fahrplans. Die kostenlose App des Landes enthält alle Fahrplandaten des ÖPNV in M-V und steht für Android und iOS zur Verfügung (www.fahrplanauskunft-mv.de).