Mitgliederversammlung des Bundesverbandes SchienenNahverkehr in Schwerin

Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern

Jesse: Umstieg auf Bus und Bahn gelingt nur mit attraktiven Angeboten sowie sozialverträglichen und digitalen Tarife- und Vertriebsstrukturen

Verkehrsstaatssekretärin Ines Jesse hat heute (Donnerstag, 20.06.) bei der 83. Mitgliederversammlung des Bundesverbandes SchienenNahverkehr in Schwerin für mehr finanzielle Unterstützung des Bundes geworben. „Der Umstieg auf Bus und Bahn wird nur gelingen, wenn wir attraktive Verkehrsangebote und attraktive Tarife haben. Dafür steht die Mobilitätsoffensive Mecklenburg-Vorpommern – wir setzten Schritt für Schritt einen deutlichen Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs um – insbesondere im ländlichen Raum. Diese Schritte können wir nicht allein gehen – wir brauchen dringend mehr Regionalisierungsmittel vom Bund. Nur so können wir langfristig für zufriedene Fahrgäste und eine zukunftsorientierte und klimafreundliche Schiene Sorge tragen“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.

Ausrichter der Mitgliederversammlung war die VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern, zentrale Themen der Versammlung waren das Deutschlandticket, die Eisenbahninfrastruktur in Deutschland und die Kostenentwicklung des Schienenpersonennahverkehrs sein. Vor Ort waren die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der 26 Partner-Aufgabenträgerorganisation.

„Die VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern ist seit vielen Jahren Mitglied des Verbandes und freut sich herzlich das Präsidium, die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer und die Mitglieder in Schwerin begrüßen zu dürfen“, so Daniel Bischof Geschäftsführer der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern und führt weiter aus: „Es benötigt viel bundesweites Engagement der Aufgabenträger um Themen wie u.a. den Deutschlandtakt, die Finanzierung und Kostendeckung im SPNV, die digitale Schiene oder die Generalsanierung der Hochleistungskorridore in Deutschland bewältigen zu können. Das heutige Branchentreffen trägt dazu bei, gemeinsam in den Dialog zu treten und Lösungen für die aktuell vielfältigen Herausforderungen des SPNV auf den Weg zu bringen“.

Jan Görnemann Geschäftsführer des Bundesverband SchienenNahverkehr sagte: „Angesichts der großen Herausforderungen der Branche insbesondere dem Fachkräftemangel im Regionalverkehr und der Aufholjagd beim Ausbau und der Modernisierung der Schieneninfrastruktur brauchen wir den Schulterschluss zu allen Aufgabenträgern.“

Für Ausbau des Angebotes auf der Schiene und den Ausbau der Infrastruktur mehr Regionalisierungsmittel vom Bund nötig

Neben dem im vergangenen Jahr eingeführten Deutschlandticket sollen drei Säulen die Mobilitätsoffensive in Mecklenburg-Vorpommern stützen. Ein Leistungs- und Infrastrukturausbau des Schienenpersonennahverkehrs steht für ein hochwertiges überregionales Verkehrsangebot. Die künftigen Angebotsausweitungen soll mittelfristig werktags auf allen Hauptachsen des Landesnetzes stündlich angeboten werden – und auf den Nebenachsen mindestens jede zweite Stunde. Zusätzlich sollen die Verkehrszeiten ausgedehnt werden, auch an den Wochenenden und in der Saison. Zudem wird derzeit ein landesweites Busnetz mit hochwertigen Taktverkehren in der Fläche umgesetzt, bedient durch Regiobusse MV. Die Regiobuslinien werden derzeit landesweit auf wichtigen Verkehrsachsen mit einheitlichen Qualitätsstandards eingeführt. Derzeit sind sechs solcher Linien in den Landkreisen eingeführt worden. Als dritte Säule der Mobilitätsoffensive ist das Konzept eines landesweit einheitlichen Rufbussystems für die Erschließung der „letzten Meile“ entwickelt worden. Die Aufgabenträgerverantwortung bleibt bei den Landkreisen. Für ein flächendeckendes Rufbussystem benötigen die Verkehrsunternehmen ausreichende Fahrzeug- und Personalressourcen. Diese werden derzeit in allen sechs Landkreisen geschaffen.

Fahrplan 2024: Größte Angebotsoffensive seit Jahrzehnten

Im Dezember 2023 ist in Mecklenburg-Vorpommern der Jahresfahrplan 2024 im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) gestartet. Mit der größten Angebotsoffensive seit Jahrzehnten sind für das Land 1,2 Millionen Leistungskilometer mehr bestellt worden, das entspricht einer Steigerung um sieben Prozent. Dies ist der größte Leistungsaufwuchs seit der Bahnreform 1994/95. Der mit der Einführung des Deutschlandtickets einhergehende, starke Nachfragezuwachs erforderte eine Kapazitätserhöhung des Angebotes im regulären SPNV. Zudem werden auch in der Saison wieder zusätzliche Fahrten auf der Südbahn und zum Sassnitzer Fährhafen angeboten. „Die Einführung des Deutschlandtickets hat gezeigt, dass es mit attraktiven Ticketpreisen möglich ist, einen Umstieg auf die Bahn einzuleiten. Wir brauchen aber weiterhin eine nachhaltige und langfristige finanzielle Absicherung des Deutschlandtickets durch den Bund – auch über das Jahr 2025 hinaus. Nur mit stabilen und planbaren Rahmenbedingungen für das Deutschlandticket können die Länder und vor allem die Aufgabenträger zuverlässig weitere Angebotsausweitungen sicherstellen“, sagte Jesse.

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