Die Stammstrecke der Rostocker S-Bahn ist im Zeitraum vom 07. März 2025, 04:00 Uhr bis zum 21. März 2025, 01:00 wegen Baumaßnahmen der DB InfraGo gesperrt. Zwischen Rostock Hbf und Warnemünde ist kein Zugverkehr möglich. Für die Rostocker S-Bahn wurde Schienenersatzverkehr eingerichtet, der seit dem 07. März im Einsatz ist.
Nach einem gemeinsam mit der DB Regio AG, der RSAG und dem Verkehrsverbund Warnow entwickelten Konzept wird der Schienenersatzverkehr als so genannter „Express-SEV“ angeboten. Die Busse des SEV fahren dabei zwischen Rostock Hbf und Warnemünde nur ausgewählte Haltestellen an (Parkstraße, Lütten Klein, Lichtenhagen, Warnemünde Werft). Wird die RSAG nun bestreikt, wie von der Gewerkschaft ver.di für die kommenden Tage angekündigt, können die nicht vom „Express-SEV“ bedienten Stationen der S-Bahn (Holbeinplatz, Bramow, Marienehe, Evershagen) von den Fahrgästen nicht erreicht werden. Angesichts der kurzen Vorlaufzeiten zwischen Streikankündigung und Streikbeginn kann der Schienenersatzverkehr nicht an die mit dem Streik veränderte Situation angepasst werden. Dies betrifft sowohl die Linienführung als „Express-SEV“ als auch die Anzahl der eingesetzten Busse. Die eintretenden Erschwernisse sind leider unvermeidbar. Wir bitten die betroffenen Fahrgäste um Verständnis und Geduld.
Background:
Die Stammstrecke der Rostocker S-Bahn zwischen Rostock Hbf und Warnemünde wurde und wird leider immer wieder von der DB InfraGO AG gesperrt. Die Rostocker S-Bahn kann dann nicht fahren, es wird – jedenfalls zu ausgewählten, nachfragestarken Tageszeiten – ein Schienenersatzverkehr (SEV) eingesetzt. Grundsätzlich fährt der SEV dabei alle Stationen an, die sonst auch von der S-Bahn angefahren werden. Der SEV ist dadurch deutlich länger unterwegs als die S-Bahn. Fahrgäste, die längere Strecken mit der S-Bahn zurücklegen, weichen daher regelmäßig vor allem auf die Tram 1 und Tram 5 zwischen Hauptbahnhof bzw. Holbeinplatz und Lütten Klein aus.
Mit der Einführung des Deutschland-Tickets ist die Nachfrage sowohl bei der S-Bahn als auch bei den Bussen und Bahnen der RSAG teils stark angestiegen. Das Ausweichen der Fahrgäste bei Sperrungen der Stammstrecke der Rostocker S-Bahn hat daher seit Mai 2023 immer wieder zur Überlastung der Tram 1 und Tram 5 geführt. Das Angebot der beiden Tram-Linien kann von der RSAG nur begrenzt ausgeweitet werden. Als Reaktion darauf wurde das Konzept des „Express-SEV“ entwickelt.
Dem Konzept liegt folgende Überlegung zu Grunde:
- Der SEV wird zwischen Hauptbahnhof und Lütten Klein beschleunigt, er fährt nur die Station Parkstraße an und benutzt Straßen, die möglichst zügiges Vorankommen versprechen.
- Für die Fahrgäste zwischen Hauptbahnhof und Lütten Klein bietet der SEV damit eine attraktive, zeitgünstige Fahrmöglichkeit.
- Weniger Fahrgäste weichen auf Tram 1 und Tram 5 aus, die Überlastung dieser Linien wird vermieden oder wenigstens vermindert.
- Fahrgäste, die andere Stationen der S-Bahn erreichen wollen, können das gut ausgebaute Netz der RSAG nutzen. Ein zusätzlicher Fahrschein wird nicht benötigt, wenn ein für die S-Bahn gültiger Fahrschein zur Verfügung steht.
Der „Express-SEV“ wurde erstmals während der Sperrung der Stammstrecke vom 24.11.2024 bis zum 08.12.2024 angeboten. Das Ziel, die Überlastung der Straßenbahn zu vermindern, wurde erreicht.
Ausblick:
Weitere gravierende Einschränkungen für die Rostocker S-Bahn stehen von Frühjahr bis Herbst dieses Jahres ins Haus. Im Zeitraum vom 29. April 2025 bis zum 29. Oktober 2025 kann wiederum aufgrund von Bauarbeiten der DB InfraGO auf der Stammstrecke der S-Bahn zwischen Rostock Hbf und Warnemünde nur ein Halbstundentakt angeboten werden. Es ist vorgesehen, die S-Bahn weit überwiegend in Doppeltraktion zu fahren, so dass je Zug die doppelte Platzkapazität zur Verfügung steht. Die durchgehenden Verbindungen der Linien S2 und S3 zwischen Güstrow über Schwaan (S2) bzw. Laage (S3) und Warnemünde können nicht angeboten werden. Im Rostocker Hauptbahnhof wird während des genannten Zeitraumes generell Umsteigen erforderlich sein. Für den Zeitraum der HanseSail sollen die Bauarbeiten unterbrochen werden, so dass der gewohnte dichte Takt der S-Bahn angeboten werden kann.