Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit
Im Rahmen der jährlichen Fahrplankonferenz für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) mit den Aufgabenträgern des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), den Verkehrsunternehmen und den Fahrgastverbänden des Landes wurden die Fahrplanentwürfe für das Fahrplanjahr 2024 vorgestellt.
Die VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV) informierte die Teilnehmenden insbesondere über die im kommenden Jahr vorgesehenen Angebotserweiterungen sowie zu veränderten Anschlusszeiten zwischen Zug, Bus und Straßenbahn. „Unser Ziel ist, dass wir den öffentlichen Personennahverkehr noch attraktiver gestalten, um mehr Menschen zum Umsteigen vom Auto auf die Bahn zu bewegen. Deshalb haben wir eine deutliche Ausweitung des Verkehrsangebotes auf zahlreichen Linien im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) auf den Weg gebracht“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.
Im Ergebnis der Fahrplankonferenz werden jetzt die Angebotsausweitungen von den Eisenbahnverkehrsunternehmen und Infrastrukturbetreibern des Landes abschließend geprüft. Ziel ist, dass die Eisenbahnverkehrsunternehmen Anfang April im Auftrag des Landes ihre Trassen bei den Infrastrukturbetreibern anmelden können. Der fertige Jahresfahrplan 2024 wird dann im Herbst 2023 vorgestellt werden. „Mecklenburg-Vorpommern ist Tourismusland. Deshalb wollen wir uns auch auf eine mögliche zusätzliche Nachfrage aus dem Deutschland-Ticket vorbereiten. So können Gäste und Tagesausflügler unser Land auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln entdecken“, sagte Meyer.
„Mit dem Fahrplanentwurf 2024 planen wir einen der größten Leistungszuwächse im Schienenpersonennahverkehr in der Geschichte der VMV. Wenn wir alle Planungen vollständig umsetzen können, wächst das Angebot in unserem Land. Zusammen mit dem Deutschland-Ticket bieten wir damit alle Möglichkeiten für eine klimagerechte Alternative zum Auto. Besonders wichtig ist mir der Austausch der Fahrpläne mit den Aufgabenträgern der Busverkehre im Land, um unseren Kunden eine durchgängige Reisekette anbieten zu können“, ergänzt Daniel Bischof, Geschäftsführer der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern.
Unter Fortführung des bewährten Angebotes wird es im Jahr 2024 in allen Landesteilen Mecklenburg-Vorpommerns zusätzliche Angebote geben. Für die einzelnen Regionen stellen sich die geplanten Angebotsausweitungen wir folgt dar:
Im westlichen Teil des Landes:
Auf der Regionalexpresslinie RE1 werden die bislang nur unter der Woche angebotenen Fahrten zwischen Schwerin und Hamburg künftig auch am Wochenende angeboten. Damit bestehen die ganze Woche stündliche Fahrmöglichkeiten zwischen der Landeshauptstadt und der Metropole Hamburg.
Auf der Strecke der Regionalbahnlinie RB14 zwischen Ludwigslust und Hagenow werden künftig unter der Woche zwei zusätzliche Fahrten (jeweils Hin- und Rückfahrt) angeboten. Für die Folgejahre nach 2024 ist geplant, dieses und das Angebot der Regionalbahnlinie RB13 Rehna – Parchim auf einen stündlichen Takt auszuweiten.
Um dem wachsenden Fahrgastaufkommen Rechnung tragen zu können, sollen die Züge der Regionalbahnlinie RE4 zwischen der Hansestadt Lübeck und Güstrow zeitweise mit zwei Triebwagen statt wie gewöhnlich mit nur einem Triebwagen verkehren. In diesem Zusammenhang muss auf der Fahrt von Stettin nach Lübeck zeitweise in Güstrow umgestiegen werden. Diese Maßnahme soll bereits im Laufe des Jahres 2023 umgesetzt und 2024 fortgeführt werden.
Im mittleren Teil des Landes:
Die VMV plant im Jahresfahrplan 2024 die Einführung eines neuen Express-S-Bahn-Angebotes zwischen Rostock und Güstrow. Unter der Woche sollen drei zusätzliche S-Bahnen ohne Halt zwischen den beiden Städten verkehren. An den Wochenenden werden darüber hinaus sechs zusätzliche Fahrtenpaare als Nachtverbindungen zwischen Rostock und Warnemünde angeboten. Somit verkehrt die S1 hier an Wochenenden auch nachts im 30-Minuten-Takt.
Ebenfalls neu ist die ab Mai 2024 geplante Einführung der zusätzlichen Regionalbahnlinie RB20, die zweistündlich zwischen Rostock und Neustrelitz fahren wird. Zusammen mit der RE5 ist dann eine stündliche Fahrmöglichkeit zwischen Rostock, Waren und Neustrelitz gegeben. In Neustrelitz besteht für die RB20 Anschluss von und nach Berlin.
Auf der Regionalbahnlinie RB12 zwischen Rostock und Graal-Müritz wird die bisherige Einschränkung des Angebotes im Winter abgeschafft. Die Züge werden künftig ganzjährig und auch am Wochenende im Stundentakt angeboten.
Auf der Regionalbahnlinie RB15 Malchow – Waren wird ein zusätzliches Zugpaar am Abend in den Fahrplanentwürfen verankert und damit auch die Anbindung an den IC-Knoten in Waren um 21 Uhr hergestellt. Zwischen Neustrelitz und Mirow auf der Regionalbahnlinie RB16 ist jeweils ein zusätzliches Zugpaar für morgens und abends in Prüfung.
In Vorpommern:
Die bislang zwischen (Rostock-) Stralsund und Züssow verkehrende Regionalexpresslinie RE10 soll vorbehaltlich noch ausstehender Prüfungen unter der Woche mit bis zu neun Fahrten je Richtung bis nach Pasewalk verlängert werden. Zusammen mit der RE3 würde sich dann künftig zwischen Pasewalk, Anklam und Greifswald und Stralsund eine stündliche Fahrmöglichkeit ergeben. Am Wochenende soll das Angebot mit etwas weniger Fahrten ebenfalls ausgeweitet werden.
Die Regionalbahnlinie RB26 zwischen Bergen und Lauterbach Mole wird zukünftig mit einer zusätzlichen Zugfahrt (je Richtung) erweitert, um eine bisher bestehende Taktlücke am Vormittag zu schließen.
Baumaßnahmen 2024
Ebenfalls Thema der Fahrplankonferenz waren die für 2024 geplanten größeren Baumaßnahmen der Deutschen Bahn AG im Eisenbahnnetz des Landes. Intensiviertes Baugeschehen beeinträchtigt den SPNV in Mecklenburg-Vorpommern voraussichtlich umfangreich auf der Strecke Schwerin – Hamburg ab Mitte August bis Mitte November 2024 mit einer Totalsperrung zwischen Hagenow Land und Hamburg Bergedorf aufgrund von eingleisigem Betrieb.
Auch auf der Strecke zwischen Karstädt und Wittenberge ist eine Sperrung vom 16.08.24 bis zum 12.12.24 vorgesehen, die Auswirkungen auf das Angebot im Land haben wird.
Vom 25.03.24 bis zum 25.05.24 sind Totalsperrungen auf der Regionalbahnlinie RE5 zwischen Neustrelitz und Neubrandenburg geplant. Dies hat zur Folge, dass der Haltepunkt Gnevkow nur mit Schienenersatzverkehr angeboten wird. Weitere (kürzere) Totalsperrungen gibt es auf Streckenabschnitten nördlich von Neubrandenburg.
Im Knoten Rostock Hauptbahnhof werden die bereits laufenden Bauarbeiten fortgesetzt, wovon insbesondere die Linien S1/2/3, RB11, RB12 betroffen sein werden.
Die Fahrplanentwürfe aller Linien des SPNV in Mecklenburg-Vorpommern für das kommende Fahrplanjahr (2024), sind auf dieser Webseite (https://www.vmv-mbh.de/fpl24/) einzusehen.